Author: Viktor Pavlu

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Die Anfänge

Die Anfänge

Die Kohlevorräte des Helenenschachtes, damals in Ungarn gelegen, wurden ab Mitte des 18. Jahrhunderts für den Bedarf von Ödenburg (Sopron) abgebaut. Die Kinder gingen in Brennberg (heute: Brennbergbánya) zur Schule.

Als 1921 das Burgenland Österreich zugeschlagen wird, verläuft die Grenze durch die Ortschaften und trennt daher auch die Kinder des Helenenschachtes von ihrer Schule – sie müssen nun nach Ritzing wandern.

Um den Schulweg sicherer und kürzer zu machen, wird die Waldschule gebaut und 1923 feierlich eröffnet. Unter ihrem Hauslehrer Karl Schuster gedeiht sie langsam zum Kulturzentrum heran.

Die Waldschule nach 1945

Die Waldschule nach 1945

Im zweiten Weltkrieg kommt es fast jährlich zu einer Versetzung des Schullehrers, worunter die Schule und das Gelände leiden. Das Gebäude geht finanziell immer mehr dem Verfall entgegen, wird aber vom Krieg größtenteils verschont.

Im Frühling 1945 wird die Schule besetzt, doch wird nichts zerstört und die Lehrerin Inge Jantsch kann ihren Unterricht auch in dieser Zeit fortsetzen. Langsam wird die Schule wieder zum kleinen kulturellen Zentrum.

Nach dem Krieg wird letztlich erfolglos versucht, den Bergwerksbau wiederzubeleben. Die Arbeiter wandern ab und die Siedlung wird immer kleiner, weshalb auch die Schule geschlossen werden muss.

Pfadfinder in der Waldschule Helenenschacht

Pfadfinder in der Waldschule Helenenschacht

1977 kommen die Pfadfinder der Gruppe 4 „Karl von Österreich“ auf der Suche nach einem Sommerlagerplatz nach Ritzing und finden neben der Waldschule eine große Wiese vor.
Die Gemeinde unter Josef Wieser überlässt den Pfadfindern das Areal für ihr Sommerlager.

Das verwahrloste Haus wird innerhalb kürzester Zeit bewohnbar gemacht und die ersten Stockbetten werden eingebaut. Nach diesem Lager schlägt die Geburtsstunde des Unterstützungsvereins der Pfadfindergruppe 4, denn sie werden gefragt, ob sie die Waldschule nicht weiterhin betreuen wollen.

Ab 1994 liegt die Verantwortung über die Waldschule größtenteils in den Händen von Dieter und Martina Mastnak.

Die 39er Ära

Die 39er Ära

Auf der Suche nach einem Lagerplatz für ihr nächstes Sommerlager finden die Pfadfinder der Gruppe 39 aus Ober St. Veit heraus, dass der Lagerplatz in Ritzing aufgelassen werden soll. Die bisherige Leitung der Waldschule Helenenschacht kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter arbeiten, der Lagerplatz droht aufgelassen zu werden und es gibt schon Pläne für eine neue Nutzung des Geländes.

Wir stellen ein neues Team aus erfahrenen Ritzingerinnen und Ritzingern sowie aus tatkräftigen Pfadfinderinnen und Pfadfindern zusammen und können den alten Vereinsvorstand und die Gemeinde überzeugen, uns die Führung der Waldschule Helenenschacht zu übertragen.

Im Juni 2013 übernimmt der neue Vereinsvorstand unter Castellan Viktor Pavlu die Verwaltung der Waldschule Helenenschacht und bewahrt den Lagerplatz so vor der Schließung.

Renovierung und Beitritt zum Austrian Scout Center Network

Renovierung und Beitritt zum Austrian Scout Center Network

Mit unserer Übernahme der Waldschule Helenenschacht bekommt das Burgenland endlich wieder ein offizielles Pfadfinderzentrum: 2014 werden wir in das Austrian Scout Center Network aufgenommen.

Abgesehen von diversen Arbeiten zur Revitalisierung von Haus, Wiesen und Wäldern verfolgt der Verein zum Erhalt der Waldschule Helenenschacht ab diesem Zeitpunkt auch ein zweites Ziel: Der Lagerplatz Ritzing soll das Gütesiegel für Pfadfinderlagerplätze bekommen.

Jede freie Minute und jeder gespendete Euro werden sofort in den Dienst der Waldschule gestellt. Im Winter 2015 haben wir die Zertifizierung nach dem Gütesiegel für Lagerplätze erfolgreich absolviert und können mit Stolz behaupten: es hat sich ausgezahlt!

Die Waldschule Helenenschacht ist der erste Lagerplatz Österreichs, dem das Gütesiegel in Gold mit drei von drei Zelten verliehen wird. Dies ist eine außerordentliche Bestätigung für unser Engagement und die vielen Stunden Arbeit, die bereits in diesen wunderschönen Lagerplatz investiert wurden.

Die ersten Ziele mögen zwar schon Wirklichkeit sein, doch ruhen wir uns auf diesen keineswegs aus: wie immer ist noch viel zu tun und wir arbeiten auch weiterhin kontinuierlich daran, die Waldschule Helenenschacht stetig zu verbessern und für künftige Generationen zu erhalten.